Biografie
Hildegard Herget wurde am 29.06.1930 in Remscheid als zweites von vier Kindern geboren. Vater Paul Hellwig war Steuerrat, Mutter Elli Hellwig, Oberstudienrätin.
Schon vor der Schulzeit war sie eine begeisterte Zeichnerin, besonders gerne malte sie Blumen. Den Duft zeichnete sie als Häkchen. Ihre Liebe zu Blumen und Gärten hat sie sich stest bewahrt, wofür auch ihr schöner Garten sprach.
Im Gymnasium war ihr Talent bereits so auffällig, dass sie zu ihrer Förderung nachmittags zusätzlichen Unterricht durch ihre Lehrerein erhielt.
Außerdem war Hildegard eine begeisterte und gute Sportlerin.
Ihre Eltern sahen dies gerne, drohten ihr aber, jegliche Teilnahme am Sporttraining und Wettkämpfen zu verbieten, sollten ihre schulischen Leistungen nachlassen. Das Ergebnis dieser Drohung war, dass Hildegard Herget eine Klasse übersprang und in die deutsche Leichtathletikmannschaft berufen wurde. Später, 1952, war sie Mitglied der deutschen Olympiamannschaft.
Der Wunsch Kunst zu studieren, blieb ihr vorerst versagt. Ein Hindernis war, dass ihr Onkel Karl Armbrust, ein Meisterschüler von Paul Klee, von seiner Kunst nicht leben konnte. Er war es aber, der sie nach Beendigung des Gymnasiums in die abstrakte Malerei einführte und sie ermutigte, nie aufzugeben. Diesem Rat ist sie ihr Leben lang gefolgt.
So besuchte sie die Fachoberschule für Gestaltung in Wuppertal und anschließend die Meisterschule für Mode in Stuttgart. Sie war Entwurfsdirektrice in Bad Godesberg (Bonn) und in Wertingen (Augsburg). Unterricht in Malerei erhielt sie von zwei bekannten Dozenten der Folkwang Hochschule Essen.
Im Jahre 1955 heiratete sie Dipl.-Ing. Franz Herget und bekam mit ihm sieben Kinder, die alle ein Hochschulstudium abgeschlossen haben.
1978 eröffnete Hildegard Herget eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Remscheid, wohin die große Familie zwischenzeitlich gezogen war.
1981 trennte sie sich von ihrem Mann und zog mit den drei jüngsten Kindern nach Salzburg - die anderen Kinder studierten in Deutschland. Salzburg hatte sie im Rahmen der dortigen Sommerakademie in den Jahren 1979, 1980 und 1981 kennengelernt und war von der Stadt und dem Land begeistert. Sie hatte dort bei Prof. Albert Bitran, Paris, Prof. H. Kanowitz, New York, Prof. Josef Zensmaier, Kuchl/Salzburg und Prof. Rudolf Hradil, Salzburg Malerei und Bildhauerei studiert.
Der künstlerische Übergang nach Salzburg fiel ihr nicht schwer, denn sie war bereits in Remscheid Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler (B.B.K.) gewesen und hatte von dort aus schon zahlreiche Einzelausstellungen – so z.B. die erste im Klingenmuseum in Solingen, die zweite im Remscheider Heimatmuseum.
In ihrer künstlerischen Laufbahn gab es einige herausragende Höhepunkte.
Der Deutsche Bundestag kaufte zwei Bilder von ihr.
Sie vertrat die Stadt Salzburg 1985 in der Schwesternstadt San Louis Obispo, Kalifornien mit 16 abstrakten Bildern, alle 80 x 100 cm. Der spätere Bundespräsident Thomas Klestil und Verkehrsminister Rudolf Streicher gehörten zu den Gästen. 1987 fand in New York eine Ausstellung europäischer Aquarellisten statt, für die acht ihrer großen Aquarelle ausgesucht wurden. 1984 und 1988 hatte sie eine Einzelausstellung in der Galerie Fischer in London. Vor der ersten Ausstellung kaufte eine Londoner Galerie dort sechs Ölbilder und nach der zweiten stellte sie noch Aquarelle im Benjamin Britten House in London aus, das eines ankaufte.
Im Jahr 1996 erhielt sie den Auftrag, nach einer öffentlichen Ausschreibung, eine Großplastik - Schutz und Freiheit - für das Haus für Behinderte in Altenmarkt (Bayern) in Bronze zu entwerfen und auszuführen. Die Figur besteht aus vier Figuren mit einer Höhe von 193 cm und ist in Goldbronze gegossen.
Ein weiterer Höhepunkt war die Ausstellung von 29 Großskulpturen aus Bronze im Botanischen Garten der naturwissenschaftlichen Universität in Salzburg.
Im Postcampus Bonn wurde im Jahre 2009 die Großplastik ''Fusion'', zwei Bronzevögel stoßen mit den Schnäbeln zusammen, platziert. Aus Goldbronze gegossen und mit einer Höhe von 400 cm und einer Breite von 300 cm beträgt das Gewicht eine Tonne.
Bis ins hohe Alter ist Hildegard Herget ihrer Liebe, dem Malen und dem Gestalten von Bronzeplastiken, nachgegangen.
Eine ganz besondere Freude für Familie, Freunde, Kunstfreunde und Partner waren ihre Linolschnitte zur Weihnachtszeit. Jedes Jahr entstand so ein ganz individueller, künstlerischer Weihnachtsgruß. Auch Ihre persönlichen Grußkarten waren ebenfalls immer Linolschnitte, wobei das Motiv vornehmlich Tiere waren.
Mit ihrer Kunst wollte Hildegard Herget immer Freude bereiten.


Fachoberschule für Gestaltung
Wuppertal

Meisterschule für Mode
Stuttgart

Sportliche Karriere
80m Hürden, Mitgleider der Kern-Olympiamannschaft 1952

Familiengründung
7 Kinder

Eigenes Mode-Atelier
in Remscheid

Wiederaufnahme des Malstudiums
bei Doz. CHR. v. Grumbkow und Doz. A. Fiene, Folkwanghochschule, Essen

Eröffnung der eigenen Galerie
für progressive, zeitgenössische Kunst in Remscheid

Mitglied des B. B. K.
Verband Bildener Künstler

Internationale Sommerakademie
Salzburg Meisterklasse, Prof. A.Bitran, Paris

Internatonale Sommerakademie
Salzburg, Prof. H.Kanowitz, New York

Internationale Sommerakademie
Meisterklasse - Bronzeguss, bei Prof. J. Zensmeier, Salzburg, Kuchl

Internationale Sommerakademie
Meisterklasse - Bronzeguss, bei Prof. J. Zensmeier, Salzburg, Kuchl

Internationale Sommerakademie
Meisterklasse - Malerei/Aquarell, bei Rudolf Hradil, Salzburg
Stipendium der Carlos III Foundation

Liebespaare
Beteiligung an der deutschsprachigen Wanderausstellung "Liebespaare"

Großskulptur "Schutz und Freiheit"
Höhe: 193 cm, Bronze für das Haus für Behinderte in Altenmarkt, Bayern

Festspielausstellung "Menschenbilder"
Galerie Fraziskanergasse, Salzburg

Zeichen am Wege - 29 Großskulpturen
Bronze im Botanischen Garten, Salzburg

Begegnung - 3 Großskulpturen
Höhe: 200 cm, Plazierung innerhalb des Postcampus Bonn

Fusion - Großskulptur aus Goldbronze
Höhe: 400cm, Breite: 300 cm, Gewicht: 1t
Plazierung in unmittelbarer Nähe zum Posttower Bonn

Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland
unter anderem in London, San Louis Obispo, New York, Genf, Meran, Bozen, Stuttgart, München, Bochum, Remscheid, Wetzlar, Wuppertal, Darmstadt, Salzburg, Wien.
Siehe auch unter Ausstellungsverzeichnis.
Weitere Arbeiten befinden sich in öffentlichem Besitz wie Deutscher Bundestag, Benjamin Britten House, London, Los Angeles, Stadt Remscheid, Dredner Bank, Bayerische Hypothek- und Wechselbank, Behindertenheim Altenmarkt.

Ableben von Hildegard Herget
am 04. März 2019 in Salzburg, Österreich